Alex Capus erhält den AlumniPreis, weil er geschichtliche Spurensuche und Lokalkolorit mit kühner Imagination, prägnanter Figurenzeichnung und fesselnder Dramaturgie verbindet.

 

 

Dies academicus 2019, Foto: Universität Basel, Fotograf: Christian Flierl

Alex Capus, aufgewachsen und wohnhaft in Olten, ist einer der produktivsten und bekanntesten Schweizer Schriftsteller der Gegenwart. In seinen Romanen und Erzählungen verbindet er geschichtliche Spurensuche und Lokalkolorit mit kühner Imagination, prägnanter Figurenzeichnung und fesselnder Dramaturgie. Capus, der an der Universität Basel Geschichte, Philosophie und Ethnologie studiert hatte, lässt sich in der Wahl seiner Erzählstoffe oftmals von historischen Themen und ins Fremde führenden Szenerien leiten.

Schon seit seinem Frühwerk „Der Munzinger Pascha“ (1997) legt Capus eine besondere Faszination für diejenigen Figuren an den Tag, die aus eher engen Verhältnissen in die weite Welt aufbrechen und sich von der Sehnsucht nach einem anderen Leben leiten lassen. Auch die Verwicklungen der Schweiz und Deutschlands in koloniale Zusammenhänge wird in von Capus wiederholt kritisch reflektiert. Seine Romane „Fast ein bisschen Frühling“ (2002) und „Léon und Louise“ (2011) sind zu modernen Klassikern geworden.

In der Porträtsammlung „Patriarchen“ (2006) hat Capus legendäre Schweizer Unternehmerpersönlichkeiten wie Nestlé, Maggi oder Bally, die längst hinter ihren Markennamen verschwunden schienen, wieder als lebendige Figuren hervortreten lassen.

Oftmals sind seine Heldinnen und Helden gleichsam Abenteurer wider Willen, die unter der Herausforderung widriger Umstände zu grosser Form auflaufen. Weit über die Deutschschweiz hinaus faszinieren die Bücher von Alex Capus ein grosses und treues Publikum, weil aus ihnen ein Geschichtenerzähler alten Schlages spricht, ein Autor von imponierender Gestaltungskraft und von mitreissender Menschlichkeit.

» Fotos sowie Preisträger*innen des Dies Academicus 2019 der Universität Basel